Dienstag, 22.02.2011


Heute wurden wir von einem Minibus des Elephant Nature Parks (ENP) abgeholt. Mit uns war nur noch ein britisches Pärchen, Amy und Dave, in der Gruppe. Auf der etwa eineinhalb-stündigen Fahrt sahen wir ein Video über den Park, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, verwaisten, durch Unfälle verletzten und schlecht gehaltenen Elefanten eine neue Heimat zu geben. Arbeitselefanten werden in Thailand kaum noch gebraucht, da das kommerzielle Holzfällen in weiten Gebieten des Landes mittlerweile verboten ist. Die Elefanten werden dann oft an Show-Camps verkauft, wo sie als Reittiere für Touristen missbraucht werden oder allerlei artfremde Kunststücke vorführen müssen. Aber es gibt auch nach wie vor illegale Holzfäller, die ihre Arbeitselefanten oft mit Amphetaminen vollpumpen, um sie rund um die Uhr einsetzen zu können.

Im Elephant Nature Park leben derzeit 35 Elefanten, die sich zu mehreren kleinen Gruppen zusammen geschlossen haben. Die größte Gruppe umfasst auch die beiden Jüngsten (jeweils knapp 2 Jahre alt) mit deren Müttern, Geschwistern und (Stief-)Tanten. Meist bilden die Tiere aber nur 2er oder 3er Gruppen.

Das Programm im ENP umfasst "nur" das Füttern und Baden der Elefanten. Hier wird nicht geritten (tatsächlich ist ein Elefantenrücken sehr empfindlich und kann auf Dauer kaum mehr als 100 kg tragen, ohne bleibende Schäden zu erleiden), und es gibt auch keinerlei Shows. Weiters erfährt man im Rahmen eines Videovortrages viel Wissenswertes über Elefanten. Auch das grausame Abrichte-Ritual (breaking-in), das jeder Arbeitselefant über sich ergehen lassen muss, wird im Film gezeigt. Das etwa 2 Jahre alte Tier wird, nachdem es gerade einmal nicht mehr von der Mutter gesäugt wird, von dieser getrennt und in einen Holzrahmen gesperrt, sodass es sich nicht mehr bewegen kann. Mit Schlägen sowie Schlaf-, Essens- und Wasserentzug wird es gefügig gemacht. Je nachdem wie stark der Wille des Tieres ausgeprägt ist, dauert es meist 4-7 Tage, bis dieser gebrochen ist. Die vor Schreck geweiteten Augen des geschwächten und verletzten Tieres hinterließen einen bleibenden Eindruck bei uns. Im ENP erfolgt das Training ausschließlich über positive Bestärkung und Belohnung - ähnlich wie es heute in der Hundeerziehung bereits selbstverständlich ist.

Gleich nach unserer Ankunft machten wir einen kleinen Rundgang durch das Camp und besuchten eine kleine Elefanten-Gruppe. Danach ging es zur Fütterung, und anschließend gab es Mittagessen gemeinsam mit den Tagesbesuchern und den freiwilligen Helfern, die zum Teil auch für mehrere Wochen im Camp sind.



erster Kontakt


Futter!!



Berge von Melonen und Gurken


Nach dem Mittagessen folgte das gemeinsame Bad im Fluss und danach der erwähnte Videovortrag.


splish-splash!


Dagmar und Amy


Dagmar, Dave und Amy





ach wie das juckt!


und gleich wieder ein Staubbad



Als die Gruppe mit den beiden Babies kam, mussten alle Besucher zur Sicherheit auf die Aussichtsplattform.


der Skywalk, von dem man die Baby-Elefanten beim Bad im Fluss beobachten kann


die kleinen haben sichtlich Spaß im Wasser


Elefanten-Kuddelmuddel




Baby streicheln nach dem Bad


Am späteren Nachmittag reisten die Tagesbesucher wieder ab, und wir bezogen unseren Bungalow. Der Bungalow ist recht geräumig und aus dem nach hinten teilweise offenen Badezimmer hat man einen tollen Blick auf das Gelände.



unser Bungalow


so sieht es innen aus


Am Abend gab es ein ausgiebiges Buffet, und danach stand ein Thai-Sprachkurs für die freiwilligen Helfer auf dem Programm. Wir gesellten uns dazu, und es wurde ein sehr lustiger Abend, an dem wir auch einige Thai-Lieder lernten. Danach plauderten wir noch eine Weile gemütlich mit Amy und Dave bei einem Bierchen und tauschten unsere ersten Eindrücke aus. Wir freuten uns alle schon auf den Morgenspaziergang am nächsten Tag. =>


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