Montag, 27.08.2012

An diesem regnerischen Morgen beschlossen wir, mit einem Indoor-Programm zu starten.

Zuerst besuchten wir das Inveraray Castle, Sitz des Clans Campbell. Die Campbells gehören zum britischen Hochadel, der derzeitige 13. Herzog von Argyll Torquhil Ian Campbell war Anfang der 80er Jahre Page von Queen Elizabeth II. und ist neben einer ellenlangen Liste an anderen Titeln "Master of the Royal Household in Scotland". Außerdem ist er Kapitän des schottischen Elefanten Polo National-Teams (ja, sowas gibts wirklich!!).


Inveraray Castle


Gärten und Schloss


Nach der Besichtigung des Schlosses fuhren wir am Loch Fyne entlang zur Fyne Ales Brewery. Ich hatte in Benderloch ein sehr gutes, dunkles Bier dieser Brauerei getrunken und nachdem sie gleich in der Nähe war, statteten wir ihr einen Besuch ab. Die kleine Brauerei besteht seit 2001 und konnte bereits mehrfach Auszeichnungen erringen. Wir erhielten vom Braumeister persönlich eine Führung, und seine unübersehbare Leidenschaft für das Bierbrauen machte diese zu einem sehr kurzweiligen Erlebnis. Danach verkosteten wir selbstverständlich einige Sorten, wobei Dagmar den Großteil trinken musste, ich war ja der Fahrer! Wir haben dann auch gleich ein kleines Sortiment von 12 Flaschen mitgenommen - einen Teil haben wir im Urlaub getrunken, und ein Paar Flaschen haben sogar noch den Weg nach Österreich gefunden...


das Brauwasser kommt direkt hinter der Brauerei den Hang herunter


Slàinte!


Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Stopp in Inveraray, einer georgianischen Musterstadt. Leider hatte es gerade hier wieder stärker zu regnen begonnen.


Inveraray


Da für den späteren Nachmittag aber Wetterbesserung vorausgesagt war, beschlossen wir die Runde entlang der A816 im Uhrzeigersinn auszufahren. In Lochgilphead stärkten wir uns im Argyll Hotel mit einem kleinen Snack, und tatsächlich begann es danach bereits etwas aufzulockern.

Als wir beim Dunadd Fort angekommen waren, blitzte dann sogar die Sonne durch die Wolken, und so machten wir uns an den Aufstieg zum Krönungsort des Königreichs Dál Riata. Dál Riata war von etwa 500 bis 900 n. Chr. das erste schottische Königreich der aus Irland stammenden, keltischen Skoten und als solches Vorläufer des späteren vereinigten Königreichs der Skoten und Pikten, Alba.

Von der Hügelfestung ist nicht mehr viel erhalten. Allerdings findet man einen in Stein gehauenen Fußabdruck, von dem vermutet wird, dass der König bei dessen Krönung seinen Fuß darauf setzte, um die Verbindung mit dem Land symbolisch herzustellen.




Dagmar, Queen of Scots

Etwas weiter im Kilmartin Glen findet man im Friedhof der Kilmartin Parish Church steinerne Grabplatten aus dem 14. bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, die vorwiegend gerüstete Ritter, Schwerter und andere Motive zeigen.






Im Kilmartin Glen findet man auf relativ engem Raum außerdem noch eine Vielzahl von stein- und bronzezeitlichen Monumenten wie z.B. Steinkreise, Steingräber und Menhire.
 

steinzeitliches Hügelgrab Nether Largie South


Lady Glassary Wood Standing Stones


Zum Abschluss dieses Tages wollten wir noch im Biberreservat in Knapdale auf die Suche nach Meister Bokert gehen. Die Biber wurden dort erstmals im Vereinigten Königreich und mit großem Erfolg wieder angesiedelt.

Als wir den Parkplatz erreichten, begann es aber wieder heftig zu regnen. Wir warteten eine Weile, und als der Regen nachließ, machten wir uns, eingehüllt in unsere Ponchos, auf den Weg. Da wir nach knapp der Hälfte des Weges noch immer keine Spur von einem Biber erspäht hatten und es bald zu dämmern begonnen hätte, drehten wir wieder um. Wie wir später heraus fanden, hätten wir die Runde einfach anders herum oder von einem weiteren Parkplatz aus gehen sollen, und wären so rascher an den Biberdamm gelangt. Es war trotzdem ein schöner Wald-Spaziergang am See.

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