Freitag, 21. August 2009

Haverdalssaeter (1.053 m) - Dørålseter (1.050 m): 15 km, 500 Hm Auf- und Abstieg

Aufgrund des anhaltenden Sturms war die Nacht nicht besonders ruhig, aber irgendwann gegen 5 oder 6 Uhr in der Früh hatte sich der Sturm dann endlich gelegt, und da hie und da sogar ein wenig Blau durch die Wolken blitzte, sah es nach einem vielversprechenden Tag aus. Das Frühstück war wiederum sehr ausgiebig, und diesmal gab es sogar als besonderen Leckerbissen frische Waffeln mit Rahm und Rhabarbermarmelade!

Heute stand die Etappe durch den Dørålsglupen - einen Pass der das Haverdalen mit dem Dørålen verbindet - auf dem Programm. Der erste Teil der Etappe führt an der Nordseite der Haverdalsåe entlang, zuerst kurz auf einem Karrenweg, im unteren Talbereich dann die längste Zeit durch Zwergbirkenwald. Auch hier waren die Teleskopstöcke eine große Hilfe, da der Weg nach den Regenfällen und aufgrund der Schaf- und Kuhspuren extrem aufgeweicht und teilweise praktisch unpassierbar war.


Blick zurück zum Saeterberget (rechts), an dessen Fuß die Hütte liegt

Nach gut einer Stunde Wanderzeit sah ich plötzlich aus dem Augenwinkel eine Bewegung am Hang auf der anderen Talseite. Schnell den Fotoapparat gezückt und ein Foto bei maximalem Zoom, und wir hatten die Gewissheit: da drüben spazieren gerade 2 Elche dahin. Die Freude war riesig, und wir schossen dann mit unserer zweiten, safari-erprobten Superzoom-Kamera ein Menge Fotos und beobachteten die beiden Tiere auch mit dem Fernglas. Es könnte eine Kuh mit einem schon etwas größeren Kalb gewesen sein. Ein Geweih konnten wir jedenfalls bei keinem der beiden ausmachen.

Hoch motiviert ob dieser unerwarteten Sichtung ging es mit frischer Kraft weiter das Haverdalen hinunter. Das idyllische Tal begeisterte uns aufgrund seiner üppig grünen Vegetation.

Bald war die Brücke über die Haverdalsåe erreicht, und wir wechselten auf die andere Talseite.

Unmittelbar nach der Brücke beginnt der Anstieg zum Pass. Zuerst noch gemütlich, wird es bald steil und vor allem immer steiniger. Es geht zu Beginn immer an der Westseite des Baches entlang. 


es geht aufwärts!

Der Bach wir mehrere Male gekreuzt, und bald sind die letzten Reste der Vegetation verschwunden. Ab ca. 1.300 m trifft man auch auf einige Altschneereste, die aber problemlos zu umgehen sind.



Blick zurück...


... und nach oben


durch diese hohle Gasse... 

Auf der Passhöhe auf knapp 1.400 m geht es für etwa einen Kilometer mehr oder weniger eben dahin, wobei der steinige "Weg" viel Aufmerksamkeit erfordert und einen auch rasch ermüdet. Endlich öffnet sich das Tal zur anderen Seite und es bieten sich die ersten Ausblicke ins Herz des Rondane Nationalparks.



erste Ausblicke Richtung Rondvassdalen


voraus das Bergedalen, rechts Teile des Smiubelgin-Massivs

Der steile und steinige Abstieg ins Dørålen ist ebenfalls recht anstrengend, und nachdem wir aus der riesigen Schuttrinne so gut wie heraußen waren, machten wir eine wohlverdiente Rast.


so gut wie geschafft!

Der Ausblick ins Tal und auf die mächtigen Gipfel entschädigt für die Strapazen des Tages, und bald sind auch die Dørålseter Hütten in Sicht.



Høgronden, Midtronden und Digerronden


Veslesmeden und Smedhamran


das weite Dørålen und die Dørålseter Hütten

Wir hatten uns für die etwas kleinere, private Nedre Dørålseter Hütte entschieden, wo wir 2 Nächte verbringen wollten. Die Haupthütte beherbergt den Speisesaal und im oberen Stockwerk einen gemütlichen Wohnzimmer-Bereich, ebenfalls mit offenem Kamin. Die Sanitäranlagen sind in einem eigenen Gebäude untergebracht, und die Zimmer auf mehrere kleinere Hütten verteilt.


Nedre Dørålseter

Am Abend schmiedeten wir noch Pläne für den morgigen Tag und erkundigten uns bei der Hüttenwirtin ob es Sinn mache, sich auf die Suche nach den wilden Rentieren zu machen. Da aber gerade die Jagdsaison begonnen hatte, und die Rentiere sich daher wahrscheinlich noch weiter zurückgezogen hatten als sonst, beschlossen wir stattdessen einen Trip auf die Nordseite des Tales und Richtung Høgronden zu machen.

 

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