Mittwoch, 27. August 2008

Viterskalsstugan (810 m) - Hemavan (460 m): 12 km, 100 Hm Aufstieg, 410 Hm Abstieg

Der letzte Tag unserer Wanderung begrüßte uns mit mystischen Nebelschwaden im Tal und leichtem Raureif auf den Gräsern. Beim Abmarsch begann sich der Morgennebel dann schön langsam zu heben und es wurde ein strahlend sonniger Tag. Der Weg führt mehr oder weniger eben das Viterskalet hinaus Richtung Hemavan.

Entlang des Weges blühten die verschiedensten Fjällblumen, und da der Weg nicht besonders anspruchsvoll war blieb jede Menge Zeit zum Schauen und Fotografieren.



 




An einem der Wasserfälle die zum Syterbäcken herunter rauschen fand ich endlich Preiselbeeren, nachdem wir bis jetzt immer nur die ähnlich aussehenden, aber geschmacklosen roten Beeren des schwedischen Hartriegels gefunden hatten. Am Ende des Viterskalets steht man dann hoch über dem Tal des Umeälven.

Der Weg führt nun in südlicher Richtung geradewegs nach Hemavan hinunter. Hier wirkt der vielerorts zur Energiegewinnung genutzte Umeälven mit seinen Mäandern und Inseln geradezu naturbelassen. Eine Vielzahl von Liften und Skipisten zeugt von der Bedeutung des Gebietes um Hemavan und Tärnaby für den Wintersport. 

In Hemavan angekommen bezogen wir unsere Zimmer in der Jugendherberge, die auch gleichzeitig eine Kurs- und Weiterbildungsstätte für die schwedische Armee ist - was unschwer an den Rädern zu erkennen ist! Am Nachmittag besuchten wir dann auch noch die kleine Holzkirche in Hemavan. 



Die Jugendherberge mit Leihrädern



 

Da wir im Gewirr der Skipisten den richtigen Abstieg scheinbar verloren hatten, machten wir zu guter Letzt noch einen Abstecher zum offiziellen Endpunkt des nördlichen Kungsledens nahe des Naturums, eines kleinen botanischen Gartens mit Fjäll-Museum. Während Andi und ich dem Naturum einen kurzen Besuch abstatteten, ging Traudl Preiselbeeren sammeln, welche sie beim Abstieg nach Hemavan entdeckt hatte.

Am nächsten Tag flogen wir dann am Nachmittag vom kleinen Flugplatz Hemavan / Tärnaby über Stockholm zurück nach Wien.

Fazit: der letzte Abschnitt des nördlichen Kungsledens ist wirklich zu empfehlen, er ist bei Weitem nicht so überlaufen wie die ersten Abschnitte ab Abisko. Die Landschaft ist großartig und abwechslungsreich, die Hütten (zumindest zu unserer Reisezeit) nicht überfüllt und in gemütlichen Tagesabständen zu erreichen. Das Wetter hatte es im Großen und Ganzen auch ganz gut mit uns gemeint, wir bekamen nur einige leichte Regenschauer ab.

Prinzipiell benötigt man wie erwähnt auf diesem Abschnitt kein Zelt, allerdings ließe sich damit eine Menge Geld sparen, denn die Übernachtungen sind nicht ganz billig. Einen wesentlichen Preisnachlass von ca. 10 Euro bekommt man mit dem Internationalen Jugendherbergsausweis, dann kostet die Nacht pro Person 26 Euro (Stand 2008). Die Hütten sind aber in einem ausgezeichneten Zustand, die Gemeinschaftsküchen (Gas-Kochstellen und Holzofen) mit allen nötigen Küchenutensilien ausgestattet und die Stockbetten haben Matratzen und Wolldecken. Ich habe bis auf einmal immer nur meinen dünnen Hüttenschlafsack verwendet, einen Daunenschlafsack muss man also nicht unbedingt mit haben. Man findet in jeder Hütte einen Trockenraum, den man gegen eine geringe Gebühr auch als Zelter benutzen darf. Außerdem haben die Hütten jeweils einen kleinen Shop, wo man Knäckebrot, verschiedene Instantgerichte sowie Dosenkonserven, Kekse usw. zu (für Skandinavien) normalen Preisen kaufen kann. Man kann also das Rucksackgewicht weiter vermindern, wenn man weniger Proviant einpackt und unterwegs nachkauft. Ein Kocher ist ebenfalls nicht nötig.

Auf der nachfolgenden Seite habe ich noch ein paar hilfreiche Infos und Links für die Reiseplanung zusammengestellt.

 

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