Samstag, 5. August 2000

Zugfahrt Ft. William – Glasgow – Edinburgh – London, Flug London – Wien

Heute mussten wir schon um 6 Uhr raus, da unser Zug bereits um 7 Uhr 30 abfuhr. Das Frühstück war schon angerichtet, allerdings gab´s keine Eier, da die Hausherren um diese Zeit noch zu schlafen pflegen. Aber es war auch so mehr als ausreichend.

Frühstück

Bezahlt hatten wir das Zimmer bereits (die Rechnung lautete auf "Clan Schinnerl"!!), und so machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof.

Wir wollten eigentlich noch gar nicht heim - not to be moved...

Der Zug war dann auch ziemlich voll, obwohl uns versichert worden war, dass keine Reservierung notwendig wäre. Naja, wir fanden auch so einen Platz. Unser Zeitplan war ziemlich knapp bemessen, wir hatten jeweils nur 10 Minuten Zeit zum Umsteigen in Glasgow und Edinburgh, da wir sonst den Zug nach London verpassen und sehr knapp am Flughafen ankommen würden.
Natürlich ging´s nicht so wie wir uns das vorstellten, in Crianlarich warteten wir eine Viertelstunde auf den verspäteten Zug aus Oban, und so kamen wir in Glasgow um 3 Minuten zu spät an. Wir sahen den Zug nach Edinburgh gerade noch ausfahren. Wir nahmen dann den nächsten Zug und baten den Schaffner, in Edinburgh bescheid zu geben, dass wir uns verspäten würden und der Zug auf uns warten sollte. Er rief dann an und teilte uns mit, dass der Zug ohnehin Verspätung hätte und sich alles ausgehen würde. Na wunderbar!
In Edinburgh rannten wir dann auf den anderen Bahnsteig und stiegen gleich in den GNER ein. Nach einem Blick auf unsere Platzreservierung stellten wir fest, dass wir durch den ganzen Zug laufen mussten, was mit den Rucksäcken nicht gerade ein Vergnügen war. Aber wir hatten es geschafft und waren froh, den Zug erreicht zu haben.

In London angekommen !

In London gab es dann keine Probleme mehr, wir fuhren wieder mit der U-Bahn auf den Flughafen, checkten ein und kauften im Duty Free noch eine Flasche Whisky. Leider sind etwa 80 % aller angebotenen Whiskies nicht für den Verkauf in EU-Länder bestimmt, die Auswahl ist also ziemlich eingeschränkt.
Wir hoben pünktlich ab und landeten wohlbehalten bei strömendem Regen und Gewitter in Wien. Schön wieder zuhause zu sein !  :-((
 
 

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass der West Highland Way ganz sicher kein Spaziergang ist, man sollte schon eine gewisse körperliche Fitness mitbringen. Vor allem der ziemlich schwere Rucksack kann Einem doch ganz schön zu schaffen machen. Wichtig ist auch, eine gute Ausrüstung zu haben: Regenzeug (ein Rucksack-Regenschutz hat sich gut bewährt, diesen auf keinen Fall zu klein wählen, wir hatten für unsere 50-60 Liter Rucksäcke Regenschutze für 60-100 L, das passte gerade), leicht trocknende Kleidung und gute, nicht zu harte Schuhe. Ich hatte mich in meiner Schuhwahl vergriffen und mich für meine ledernen Bergschuhe entschieden, weil ich mir von ihnen eine höhere Wasserdichtheit versprach als von den Cordura-Trekkingschuhen. Die haben aber eine sehr steife Sohle, und so hatte ich zeitweise ziemliche Schmerzen an den Fußballen.
UPDATE: Naja, nach unserer 2002er Tour in Schweden stellte sich heraus, daß es wohl mehr an mir und am Untergrund liegt denn an den Schuhen... Auf hartem Boden (fester Waldboden wie entlang des Loch Lomonds oder auf der Militärstraße durchs Rannoch Moor) dürfte ich - unabhängig von der Schuhwahl - Probleme mit meinen Fußsohlen bekommen. Zumindest war es so in Schweden auf einer Forststraßen-Etappe trotz relativ weicher Trekkingschuhe. Und diese hatten noch dazu den Nachteil, daß sie bei Weitem nicht wasserdicht waren....
Das Kochen geht mit den Esbit-Taschenkochern wirklich gut, und die sind noch dazu extrem platzsparend. Die Instant-Gerichte (Maggi, Knorr) die man zuhause bekommt schmeckten uns wesentlich besser als die Britischen.
Als Literatur kann ich das Outdoor-Handbuch zum West Highland Way von Hartmut Engel (Konrad Stein Verlag) empfehlen.
 

 

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